Lausanne 1859 – 1923 Paris

Théophile Alexandre Steinlen war Schüler der Kunstschule Lausanne. Nach dem Studium arbeitete er zunächst als Zeichner für Textilmuster in Mühlhausen, ging dann aber 1882 nach Paris, wo er neun Jahre später auch die französische Staatsbürgerschaft annahm.

Seine Vielseitigkeit, seine sichere Zeichnung und nicht  zuletzt seine Persönlichkeit verhalfen ihm bald zu Rang und Namen. Vorwiegend Graphiker, wurde er durch seine Plakatkunst und durch seine engagierte Mitarbeit an wichtigen literarischen wie politischen Zeitschriften weit über die Grenzen Frank­reichs hinaus berühmt. Seine Thematik berührt die Not der Arbeiter und Wäscherinnen, der Dirnen und Zuhälter ebenso wie das Treiben der eleganten Welt.

Zum Ruhme verholfen hatten ihm auch seine Katzendarstellungen, die er zunächst für die Zeitschrift des Kabaretts »Chat Noir«  anfertigte, die er aber auch später als großer Tier- und Katzenfreund immer wieder malte und auch in einigen sehr seltenen Bronzeplastiken dokumentierte.

In Deutschland war Steinlen vor allem durch seine Mitarbeit an den Zeitschriften »Simplicissimus« und »Die Jugend«  bekannt geworden.

Am erschütterndsten sind seine Kriegsberichte, Zeichnungen und lithographischen Folgen, deren ernste und aufrüttelnde Aussage großen Einfluß auf Käthe Kollwitz und Ernst Barlach ausübten.