Kunsthaus Bühler Art Stuttgart
"Schöllkopf, Badende am Ammersee, 1914"

HEIMO SCHÖLLKOPF
Nürnberg 1888 - 1982 Gerlingen

„Badende am Ammersee“ (1914)
Öl auf Leinwand – 52,2 x 39,4 cm
Signiert unten rechts

HEIMO SCHÖLLKOPF Vor dem Spiegel

HEIMO SCHÖLLKOPF
Nürnberg 1888 - 1982 Gerlingen

„Vor dem Spiegel“ (1967)
Öl auf Leinwand – 80 x 100 cm
Signiert und datiert unten links

Schöllkopf, Heimo

Nürnberg 1888 – 1982 Gerlingen

Heimo Schöllkopf war Zeichner und Maler in Stuttgart. Seine Ausbildung erhielt er 1904-1907 an der Kunstgewerbeschule in Stuttgart und von 1909-1914 an der Stuttgarter Akademie bei Poetzelberger, Haug und Landenberger. Das Frühwerk Schöllkopfs zeigt daher deutliche Züge des „Schwäbischen Impressionismus“, wobei besonders die tonige Palette Landenbergers seinen Stil prägte. Davon zeugen eine ganze Reihe Gemälde vom Ammersee, die sommers in Landenbergers Diessener Malschule entstanden sind und die atmosphärischen Gegebenheiten gekonnt wiedergeben.

Schöllkopf drängte es aber schon bald nach intensiverer Farbigkeit. Erste Ansätze hierzu zeigen seine Zirkus- und Gauklerszenen der Jahre bis 1919. Um 1920 folgte ein weiterer Schritt: Angeregt von Vorträgen Adolf Hölzels setzte sich Schöllkopf verstärkt mit formalen Problemen auseinander und unterrichtete an der Stuttgarter Kunstgewerbeschule über „Mittel und Wege des ornamentalen Aufbaus“ (1923 -1927).

Mehrere Reisen vermittelten ihm wieder neue Eindrücke: Die Sylt- und Amrum-Bilder von 1935 zeugen von einer spontanen, fröhlichen Lockerheit und Farbenfreude.

In der Folgezeit rücken besonders französische Vorbilder in den Vordergrund. Schöllkopf beschäftigt sich mit den Fauves und Matisse, setzt Farbflächen wirksam kontrastierend gegeneinander und legt Personen und Bildgegenstände als Umriß überschneidend darüber – eine Technik, die Raoul Dufy besonders entwickelt hat. Seine Motive sind Maler und Modell, Akt vor dem Spiegel, Badende, südliche Landschaft und Architektur. Spielerisch fast erprobt er bis ins Spätwerk die Varianten bis hin zur reinen Abstraktion.

Bis etwa 1930 hat sich Schöllkopf an zahlreichen Ausstellungen beteiligt und dabei durchaus Anerkennung, aber auch Anfeindungen durch neidische „Kollegen“ erfahren. Schöllkopf war ein hochsensibler Mensch und seine Lehrtätigkeit lag ihm sehr am Herzen, er zog sich daher vom „Kunstbetrieb“ zugunsten der Lehre fast völlig zurück und verzichtete fortan auf weitere Ausstellungen. Da er aber weiterhin fleißig zeichnete und malte, kam schließlich ein umfangreicher Nachlaß zustande, der von einer beachtlichen künstlerischen Entwicklung vom Impressionismus bis hin zur Abstraktion zeugt.