Rieti, Fabio
Geboren 1925 in Rom
Maler und Fassadengestalter. Seine Jugend hat er in Rom, Paris und New York verbracht und lebt seit 1957 hauptsächlich in Paris – wobei ihm seine ständigen Reisen in die anderen beiden Städte den Beinamen „Wanderer zwischen den Welten“ eingebracht haben. Unterricht in Malerei erhielt er lediglich bei Corrado Cagli in New York, mit dem ihn das Schicksal des Exilitalieners in den USA verband. Seine Malerei ist daher auch einerseits vom amerikanischen Realismus, andererseits vom französischen Maler Gilles Ailloud angeregt, dessen Schwester Laurence Rieti geheiratet hat. Mit seinem Schwiegervater, dem Architekten und Städteplaner Emile Ailloud hat er ab 1957 eng zusammengearbeitet.
Berühmt ist Rieti für seine illusionistischen Fassadenmalereien. 1976 ist deren erste gegenüber dem Centre Pompidou in Paris entstanden: „Die falschen Fenster vom Beaubourg“ und seitdem viele weitere namentlich in Mülhausen, Le Mans, Marseille, Nizza, Juan-les-Pins, New York, Paris und Wien. Dabei hat Rieti eine ganz eigene Methode entwickelt: gewagte Perspektiven und Bildausschnitte, klare Konturen sowie raffinierte Licht- und Spiegeleffekte erzeugen ein den Betrachter unwillkürlich fesselndes Gefühl von Weite und Räumlichkeit.In Paris lernte er den Architekten und Städteplaner Emile Aillaud kennen, mit dem er gerade bezüglich der Fassadengestaltung eng zusammenarbeitete: 1976 entstand Rietis erstes Trompe-l’oeil-Mauerbild in Paris, „Les fausses fenêtres de Beaubourg“ gegenüber dem Centre Pompidou. Es folgten zahlreiche sehr bekannte Fassadengestaltungen (wie z.B. in Mulhouse im Elsaß) in denen Rieti wie auch in seinen Gemälden immer wieder den Blick auf überraschende, scheinbar lebensechte Bildausschnitte öffnet. Der Betrachter erfährt die Bildräume als sehr realistisch gestaltete Szenarien, die durch malerische, aber auch inhaltliche Raffinessen ungemein spannungsreich bleiben.