Leidl, Anton
Frankfurt am Main 1900 – 1976 Tutzing
Schon als Junge besaß Anton Leidl Talent fürs Zeichnen. Dieses Talent, das sich auch auf die Karikatur erstreckte, verhalf ihm später zur Mitarbeit im „Simplicissimus“ und in der „Jugend“ und bis ins hohe Alter hinein gab es kaum einen Brief von ihm ohne Zeichnung, die von seinem treffenden Witz sprach.
1921 – 1928 besuchte Anton Leidl die Münchner Akademie unter Adolf Hengeler. Da er nicht nur begabt sondern auch fleißig war, entfaltete sich bald sein Talent. Zum erstenmal stellte er 1927 aus, 1932 erhielt er den Dürer-Preis der Stadt Nürnberg. Das Reisestipendium der Stadt München ermöglichte ihm 1933 einen Aufenthalt in Florenz und Rom.
Als sein Münchner Atelier im Krieg zerstört wurde und dazu noch eine ganze Ausstellung seiner Bilder auf dem Transport in Flammen aufging, war das ein schwerer Schlag für den Künstler. Fast das gesamte bis dahin entstandene Werk war vernichtet. Leidl zog sich jetzt an den Starnberger See zurück, wo er aufgrund glücklicher Umstände die „Violaburg“, die inmitten eines herrlichen Parks gelegene ehemalige Orangerie des Schlosses Tutzing, erwerben konnte. Hier traf sich jetzt ein grosser Freundeskreis: Schriftsteller, Maler, Bildhauer, Schauspieler und Industrielle. Leidls Anziehungskraft war groß, zudem war er ein hervorragender Portraitist (u. a. portaitierte er Th. Heuss, E. A. Oetker, E. Roth).
In erster Linie war Anton Leidl jedoch ein Landschaftsmaler. Mit saftigem Strich hielt er die Bauerngärten und die Schneelandschaft Oberbayerns fest. Er bereiste auch Norddeutschland und hielt sich an der Mosel, in der Schweiz (Tessin), Italien und Österreich auf. 1958 unternahm er eine „Halbweltreise“ nach Südamerika, von der er eine beachtliche Reihe von Bildern mitbrachte.
Die letzten Jahre malte er mehr und mehr in seinem Haus und dem herrlichen Park, der bis zum Ufer des Starnberger Sees reichte: die frisch erblühten Beete, die große, spalierbewachsene Mauer und immer wieder den See und die geliebte Violaburg.