Kunsthaus Bühler Art Stuttgart
"Schneidler, Komposition mit sitzender Figur"

"Komposition mit sitzender Figur"

Gouache und Farbstift
23,1 x 15,3 cm
Nachlaßstempel unten rechts

Schneidler, Opernszene

"Opernszene"

Tempera - 14 x 24,5 cm
Nachlaßstempel unten rechts

Schneidler, Ernst

Berlin 1882 – 1956 Gundelfingen

Ernst Schneidler wird heute als einer der wichtigsten Schriftdesigner, Kalligraphen und Typographen des 20. Jahrhunderts angesehen. Er studierte an der Kunstgewerbeschule in Düsseldorf bei den Professoren Peter Behrens und Fritz H. Ehmcke und begann 1905 seine Lehrtätigkeit in Solingen und Wuppertal-Barmen. Von 1921-1948 wechselte er an die staatliche Kunstgewerbeschule Stuttgart (später Akademie der Bildenden Künste). Als Leiter der dortigen Abteilung für ‚Graphische Kunst und Buchgewerbe‘ wurde er durch seine Schrifterfindungen – nicht weniger als zwölf, darunter Legende, Zentenar Fraktur, Deutsch Römisch und Schneidler Mediaeval – weltbekannt. 1949 wurde er zum Ehrenmitglied der Akademie ernannt.

Neben seinen schriftkünstlerischen Arbeiten betätigte sich Schneidler auch als Zeichner und Maler. Seine meist kleinformatigen Aquarelle und Pastelle zeigen eine zarte, rhythmische Formenwelt, welche sich voll Sensibilität mit den Stilarten seiner Zeit auseinandersetzt: die streng geometrisierenden Arbeiten stehen dem Bauhaus nahe, die linearen, oft durch Figuren belebten Blätter erinnern an Paul Klee, aber auch Impressionismus (Theaterszenen) und Kubismus bilden eine Grundlage für Schneidlers Schaffen, in dem er verschiedene Elemente zu einer charakteristischen Handschrift vereinigt.

Namhafte künstlerische Persönlichkeiten der freien Graphik und Malerei (so u.a. HAP Grieshaber und Imre Reiner) sind durch seinen Unterricht gegangen, der solide fachliche Grundlagen individuell abgestimmt auf die besonderen Fähigkeiten des jeweiligen Studenten vermittelte.