Kunsthaus Bühler Art Stuttgart

„La Bouille“

 Öl auf Leinwand 

– 50 x 58 cm
Signiert unten links

Lebourg, Albert

Montfort-sur-Risle 1849 – 1928 Rouen

Albert Lebourg war einer jener Maler, dem das Gefühl für Farben im Blut lag. Noch sehr jung, mit 15 Jahren, traf er in Rouen auf den Landschaftsmaler Delamarre, der ihm ein paar wichtige Hinweise gab; zugleich belegte er eini­ge Kurse an der École des Beaux-Arts in Rouen, zum größten Teil aber bildete er seine Malerei im Selbststudium aus.

Anläßlich einer Ausstellung 1872 entdeckte ein Sammler eines seiner Gemälde und verschaffte ihm daraufhin einen Posten als Zeichenlehrer in Algier, wo er bis 1877 blieb. Von hier aus zog es ihn nach Paris. Zwei Jahre lang besuchte er dort das Atelier J. P. Laurens, danach arbeitete er als freier Künstler. Er reiste sehr viel, in die Auvergne, die Normandie und vor allem in die Umgebung von Rouen. 1894 starb seine Frau, und für Monate fühlte er sich nicht mehr imstande zu malen. Ab 1895 folgten Reisen nach Holland, England und in die Schweiz.

1904 hielt er sich in Bordeaux und La Rochelle auf und im selben Jahr malte er in dem kleinen Dörfchen La Bouille. 1907 ging er nach Belgien. Als 1918 Paris unter den Kriegsfolgen litt, wich Lebourg in die Auvergne aus. 1920 kehrte er wieder nach Rouen zurück, wo er jedoch bald erkrankte und 8 Jahre später starb.

»Er hat nicht die revolutionäre Rolle der Impres­sionisten gespielt, aber er hat genau ihre poetischen Qualitäten begriffen und sehr wohl verstanden, was ihre Entdeckung für die Landschaftsmalerei bedeu­tet … So ist sein Impressionismus auch niemals eine Herausforderung, sondern das diskrete Zusammenklingen von Halbtönen mit dem Vibrieren der Luft und mit heller Atmosphäre« (Knaurs Lexikon moderner Kunst, München 1955, S. 159).