Kunsthaus Bühler Art Stuttgart
"Schönleber, San Tommaso bei Genua, 1887"

„San Tommaso bei Genua“ (1887)

Öl auf Leinwand – 95,5 x 75 cm
Signiert und datiert unten links
Wvz. Miller-Gruber Nr. 1157

"Schönleber, Rotterdam - Delftshaven"

„Rotterdam, Delftshaven“

Öl auf Leinwand – 127 x 100 cm
Signiert unten rechts
Wvz. Miller-Gruber Nr. 1062

"Schönleber, Vlissingen, 1880"

„Vlissingen“ (1880)

Öl auf Leinwand – 43,5 x 51 cm
Signiert und datiert unten rechts
Wvz. Miller-Gruber  Nr. 212 (m. Abb.)

Schönleber, Gustav

Bietigheim 1851 – 1917 Karlsruhe

Gustav Schönleber entstammte einer angesehenen Tuchfabrikantenfamilie. Nach einer Maschinenbaulehre und dem Besuch des Stuttgarter Polytechnikums entschied er sich für eine künstlerische Laufbahn und besuchte von 1870 bis 1873 in München die Privatschule für Landschaftsmalerei von Adolf Lier, der in Frankreich die neue Freilichtmalerei der Barbizon-Schule schätzen gelernt hatte. Schönlebers malerisches Interesse galt sehr bald der Bedeutung des Lichts in der Natur, der er auf zahlreichen Reisen nach Italien, Holland, an die deutsche und englische Küste sowie in die Bretagne und Normandie nachspürte und dessen Eigenschaften er in Studien und Skizzen festhielt. Diese dienten ihm später als Ausgangspunkt für seine größeren, im Atelier ausgearbeiteten Bilder. Schönleber „verband eine sorgsame und eingehende Naturbeobachtung mit einem ebenso verständnisvollen Studium der alten Meister, besonders der Holländer, um so in das Wesen der Landschaftskunst und ihrer Kompositionsgesetze einzudringen. Seine zumeist auf der Grundlage einer sicheren Zeichnung entwickelten, farbig überaus reizvollen Bilder gelangten schon früh in öffentlichen und privaten Besitz“ (P. Beye). Bereits 1880 wurde er an die Akademie von Karlsruhe berufen, wo er die Professorenstelle für Landschaftsmalerei übernahm. Dank seiner langjährigen Lehrtätigkeit, die er bis 1913 ausführte, wurde aus der Karlsruher Akademie eine angesehene und einflußreiche Kunstschule.

Aus seinen frühen Naturstudien, die noch das Malerische betonen, entwickelte Schönleber einen mehr und mehr zeichnerisch betonten Stil, der von einer starken Durchdringung von Farbe und Linie geprägt war. Dem Stimmungswert seiner Landschaften, die er nun auch in der heimatlichen Umgebung fand, schenkte er stets große Beachtung, indem er die Lichtphänomene durch differenzierte Helligkeitsgrade der Farbe erfaßte.

Diese zu beachtlicher Perfektion getriebene Stimmungsmalerei verläßt Schönleber mit dem Beginn des neuen Jahrhunderts. Unter dem Einfluß Hans Thomas schlägt sein Stil endgültig ins Zeichnerische um. Die Palette wird stark gedämpft, tonige Werte dominieren und der Künstler legt nun besonderern Wert auf eine nüchtern-realistische, oft auch betont ausschnitthafte Darstellung.