Kunsthaus Bühler Art Stuttgart
Grünenwald, Sonntagmorgen

JAKOB GRÜNENWALD

"Sonntagmorgen"
Öl auf Leinwand auf Karton - 40,6 x 56 cm
Signiert unten rechts
Wvz. Scheible-Schober Nr. G 125

Grünenwald, Kinder mit Geissen

JAKOB GRÜNENWALD

„Kinder mit Geissen“  (1878)

Öl auf Leinwand –107 x 73 cm
Signiert unten rechts
Wvz. Scheible-Schober Nr. G 77

Grünenwald, Liegender Dackel

JAKOB GRÜNENWALD

"Liegender Dackel"
Öl auf Papier - 30 x 19,5 cm
Wvz. Scheible-Schober Nr. G 218

JAKOB GRÜNENWALD Heimkehr vom Feld

JAKOB GRÜNENWALD

„Heimkehr vom Feld“ (um 1854)

Öl auf Leinwand – 32 x 44 cm
Signiert unten links
Wvz. Scheible-Schober Nr. G 14

Grünenwald, Jakob

Bünzwangen 1821 – 1896 Stuttgart

Geboren wurde Grünenwald 1821 als achtes Kind eines Lohnwebers und Kleinbauern im Dorf Bünzwangen (Ebersbach/Fils). An die Stuttgarter Kunstschule wurde der junge Künstler 1840 aufgenommen und startete eine Ausbildung zum Historienmaler bei den Professoren Joh. Friedr. Dieterich und Bernhard von Neher, welche ihn bald als ihren „ausgezeichnetsten Schüler“ bezeichneten und ihm auch erste Auftragsarbeiten mit religiöser Thematik vermittelten – ein künstlerischer Bereich, dem Grünenwald seine ganze Karriere über treu bleiben sollte.

1853 folgte der Umzug nach München, wobei zunächst die Historienmalerei in der Klasse Karl von Pilotys für die künstlerische Entwicklung Grünenwalds bestimmend blieb – gipfelnd vielleicht in seinem 1863 entstandenen großen Wandgemälde „Die Schlacht bei Aidenbach“ für das neuerbaute Bayerische Nationalmuseum (leider im Krieg zerstört).

Der junge Maler kam dann bald in Kontakt mit einem ganzen Kreis schwäbischer Maler in München, die sich hauptsächlich mit Landschafts- oder Tiermalerei befaßten, darunter Carl Ebert, Anton Braith, Christian Mali, Theodor Schüz, Albert Kappis sowie einer ganzen Reihe weiterer Münchner Maler wie Adolf Lier, Dietrich Langko und Friedrich Voltz. Hier wurden Einflüsse aus Frankreich aufgenommen: Die Maler der vorimpressionistischen Schule von Barbizon hatten sich auf die Freilichtmalerei gestürzt und eine völlig neue koloristische Bildsprache mit vibrierenden, direkt gemischten und aufgetragenen Farben jenseits der akademischen Lasurmalerei entwickelt, welche dann von den Münchner Landschaftern begierig rezipiert wurde. In der Münchner Umgebung, in Polling, Eberfing und am Chiemsee entstanden diese beliebten „intimen Landschaften“ der Münchner Maler.

Auch Grünenwald blieb von den Neuerungen nicht unbeeinflußt. Mit reiner Landschaftsmalerei hat er sich aber nur in seiner Freizeit befaßt, wobei die Ergebnisse durchaus mit denen seiner Malerkollegen vergleichbar sind. Was sich eigentlich in seiner Malerei änderte, war zunächst einmal das Umschwenken von der Historie auf das in bürgerlichen Kreisen sehr beliebte Feld der „bäuerlichen Genremalerei“, wobei die erzählerische Psychologisierung und Detailgenauigkeit der dargestellten Szene seiner angestammten Historienmalerei zuzurechnen ist, die Landschaft, in der die Szene angesiedelt ist, aber oft eine weichere, stimmungshafte Farbigkeit zeigt, welche mehr der intimen Landschaft entspricht.

Weitere malerische Neuerungen wie den Realismus Courbets oder gar den Impressionismus hat Grünenwald nicht mehr aufgenommen. Vielmehr trat nun neben seine Lehre als Professor an der Stuttgarter Akademie eine Tätigkeit im Ausschuß des „Vereins für christliche Kunst in der evangelischen Kirche Württembergs“ in den Vordergrund, wo er für künstlerische Fragen zuständig war und die offizielle Stilrichtung für religiöse Kunst erheblich beeinflußte. Zusätzlich zu seiner Beratungstätigkeit schuf er für die Kirchen auch Ölgemälde und Entwürfe für Fresken und Glasfenster wie z.B. für die Stiftskirche in Herrenberg oder für die Fenster im Chorgiebel der Kirche zu Münster, vermittelte auch Aufträge an Schüler und führte die Oberaufsicht über die Durchführung.